Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten ist in der Coronakrise gestiegen – allerdings nur kurzfristig, wie eine aktuelle Studie feststellt. Haupttreiber des Marktwachstums sind dabei staatlichen Hilfskredite. Mittlerweile sind die Zahlen für Kredite gerade an KMU wieder rückläufig.
Pandemie sorgt für kurzfristigen Nachfrageschub
Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass Corona nur einen zeitlich begrenzten Einfluss auf das Geschäft mit Unternehmenskrediten hat. - Quelle: Shutterstock.com
Beim Anstieg der Unternehmenskredite in der Coronakrise handelt es sich offenbar nur um einen kurzfristigen Nachfrageschub. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie zum Thema Unternehmenskredite & Covid-19 des Züricher Technologieunternehmens Teylor und des Analysehauses Barkow Consulting aus Düsseldorf. Zudem ist das Marktwachstum praktisch vollständig getrieben durch die Corona-Hilfskredite der KfW, wie aus der Untersuchung weiter hervorgeht. Die Volksbanken fungieren als Hauptfinanzierer, während sich Landes- und Auslandsbanken aus dem Geschäft zurückziehen.
Hilfskredite dominieren Marktwachstum
Seit Beginn der Pandemie ist der Markt für Unternehmenskredite laut Studie insgesamt um 47 Milliarden Euro gewachsen. Bis Juni 2021 hat die KfW im Rahmen ihres Krisenkreditprogrammes 52 Milliarden Euro an Hilfskrediten zugesagt. „Auch wenn die KfW Covid-19-Kredite noch nicht vollständig ausgezahlt wurden, wird deutlich, dass das Marktwachstum zum weit überwiegenden Teil aus staatlichen Hilfskrediten besteht“, kommentiert Teylor-CEO Patrick Stäuble die Studienergebnisse: Für die auszahlenden Banken bedeute dies zwar ein geringeres Ausfallrisiko, aber gleichzeitig auch deutlich geringere Erträge.
KMU-Kredite rückläufig
Wie aus der Untersuchung weiter hervorgeht, verhielt sich das Wachstum von Krediten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU oder SME) zu Beginn der Pandemie ähnlich wie das von Unternehmenskrediten generell. So verdoppelte sich das Wachstum nahezu bis auf 5,9% im August 2020 gegenüber dem Vorjahr. Ebenso stark nahm es allerdings darauffolgend auch wieder ab - zuletzt lag die jährliche Veränderungsrate der SME-Kredite mit 1,5% sogar schon wieder deutlich im Minus. Es lasse sich feststellen, dass KMU-Kredite auch über längere Zeiträume hinter dem Wachstum großer Unternehmenskredite zurückblieben, so das Fazit der Teylor-Studie.